“Aber Fräulein Bach! Das Apfel- Schrägstrich Erntedankfest wurde immer vom Gutsherrn hier ausgerichtet!“, rief der große, schlaksige Kerl mit der roten Nase hinter Bobby her. Sie lief nur indirekt vor dem Sekretär des Bürgermeisters weg. Eigentlich war sie einfach nur in Fahrt. Am Nachmittag würden ihre Eltern das erste Mal zu ihr auf den Gutshof Bachenbau kommen und was noch viel aufregender war, sie brachten Bobbys fünfjährigen Sohn Jonas mit. Dieser kannte sein zukünftiges Zuhause nur von Fotos und einem Video.
Seit Bobbys Ankunft vor wenigen Tagen hatte sie die Umzugskisten ausgeräumt, ein wenig die Umgebung erkundigt, sich am Herstellen von Sauerteig ausprobiert und jetzt gerade war sie dabei, die riesigen Blumentöpfe um die Terrasse herum zu gießen.
Vor sich hin summend und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, kippte Bobby ihre volle Gießkanne in einen der terrakottafarbenen Blumenkübel und stieß beim emsigen Umkehren mit dem lästigen Mann zusammen, der ihr über die Wiese gefolgt sein musste. “Fräulein Bach, würde es etwas ändern, wenn ich Ihnen hiermit Hoch und Heilig verspreche, dass Sie sich auch um nichts weiter kümmern müssen? Der ganze Ort ist doch routiniert mit unserem Fest hier auf dem Gut Bachenbau.”
Mit einem Scheppern ließ Bobby die blecherne Gießkanne auf den Boden fallen, verschränkte ihre Arme vor der Brust und verzog das Gesicht zu einer grimmigen Grimasse. Was hatte er an ihrem Nein nicht verstanden? Unbeeindruckt lächelte der Sekretär, dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte, sie gewinnend an: “Und vielleicht lernen Sie auch jemanden kennen, der Ihnen hier noch aushelfen könnte. Hier gab es, abgesehen natürlich von Familie Knudsen, immer noch weitere Angestellte aus unserer Ortschaft Bachensee. Gärtner, Stallburschen, Hausmädchen. Die Dorfbewohner fühlen sich wirklich eng mit dem Gutshof und seiner Geschichte verbunden. Und für Sie und Ihren Sohn ist es doch auch nur von Vorteil, gleich Anschluss zu finden! Schließlich gehören Sie doch jetzt…” Bobby hob die Hand, um seinen Redefluss zu unterbrechen.
“Na schön”, gab sie nach, “aber nur, wenn ich mich wirklich um nichts und niemanden kümmern muss. Keine Festbänke aufbauen, keine Bierzelte oder sonst was. Und nach dem Abbau sieht es hier aus wie vorher. Ich habe wirklich alle Hände voll zu tun und kenne mich noch nicht mal in meinem eigenen Haus richtig aus.”
“Ach wunderbar!”, strahlte Herr Sekretär, griff mit beiden Händen nach ihrer Hand und schüttelte sie dankbar. “Da machen Sie allen eine große Freude und ich sage Ihnen, in den nächsten Jahren wollen Sie es gar nicht anders haben! Und warten Sie nur erst unsere anderen Feste ab!” Dann drehte er sich eiligen Schrittes um, bevor Bobby auch nur noch einen weiteren Satz hinzufügen konnte.
Nun doch etwas überrumpelt rief Bobby ihm nach: “Moment Mal! Warten Sie! Was heißt in den nächsten Jahren? Was für weitere Feste?” Doch Herr Sekretär schwang sich schon auf sein Klapprad und hob, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen, nur noch zum Gruße die Hand.
Nach vielen “Aaaahs” und “Ooooohs” saß am späten Nachmittag Familie Bach auf der Terrasse und aß den mitgebrachten Kuchen. Das T-Shirt-Wetter war vorbei, doch mit einem Pullover und gut gepolsterten Sitzkissen in den Korbsesseln ließ es sich in der Sonne hervorragend aushalten. Der Kaffee dampfte aus den Tassen und Bobby erzählte ihren Eltern und ihrem Sohn von den ersten Tagen in der Uckermark.
“Unsere privaten Räume kommen mir noch so leer vor. Während unsere Zweizimmerwohnung in Berlin aus allen Nähten platze, kamen mir die gepackten Kisten hier plötzlich ganz verloren vor und unsere wenigen Möbel füllen nicht mal ansatzweise die privaten Zimmer”, sagte Bobby. “Und so schön ich die Gästezimmer und anderen Räume finde, mir fehlt es da ein wenig an… naja, meinem eigenen Stil. Es sieht einfach zu schick aus. Ich komme mir vor wie ein Gast im eigenen Zuhause.” Jonas sprang von seinem Stuhl auf und umarmte seine Mutter ganz fest. “Aber Mama, natürlich ist das noch kein Zuhause. Du sagst immer, Zuhause ist da, wo die Liebsten sind. Und weil ich dein Liebster bin, kann es ja auch erst heute richtig Zuhause werden.” Bobby drückte Jonas zurück und gab ihm einen Kuss auf den blonden, lockigen Schopf. Papa Bach lachte schallend: “Ja, bring dem Kind nur weiter solche Kalendersprüche bei.” Mama Bach kniff ihn für diesen Kommentar spielerisch in den Arm, musste aber auch grinsen. An Bobby gewandt fragte sie: “Wann möchtest du denn die Frühstückspension eröffnen und Gäste empfangen?” Bobby zuckte mit den Schultern und seufzte: “Ach, ich weiß auch nicht. Ich möchte gar nicht durchgängig Gäste hier haben. Eigentlich muss ich mich erstmal richtig einarbeiten und planen. Wie mach ich das mit dem Frühstück, wann bringe ich dann Jonas zur Kita, welche Ausflüge in der Umgebung kann ich empfehlen und so weiter. Im Moment genieße ich die Ruhe, Abgeschiedenheit und…”, Bobby stockte, als plötzlich zwei Lieferwagen und ein VW über den gepflegten Rasen Richtung See fuhren. Alle Bachs sahen mit großen Augen zu, wie die Wagen zum Stehen kamen und unter lauten Rufen und Geschnatter Schiebetüren geöffnet wurden, um Tische, Bänke und weiteres Mobiliar zu entladen.
Bobby stöhnte auf: “Was soll das denn jetzt?” Sie nahm Jonas an die Hand und lief mit ihm zu der kleinen Gruppe. Ihre Eltern folgten neugierig.
Das einzige Gesicht, das Bobby bekannt vorkam, war das des Sekretärs. Dieser hielt eine Liste in seiner Hand und gab mit leicht linkischen Bewegungen zwei jungen Männern in aller Seelenruhe Anweisungen, wobei er Bobby und ihre Familie einfach ignorierte. Angestrengt überlegte sie, wie denn nochmal sein Name war. “Herr… Herr… Herr Sekretär!”, sagte sie schließlich energisch. “Ach, wie schön Sie hier zu sehen, Frau Gutsherrin. Das müssen Ihr Sohn und Ihre Eltern sein? Die Familienähnlichkeit ist ja kaum zu übersehen”, lächelte der große Kerl sie alle an und schüttelte jedem mit beiden Händen die Hand zur Begrüßung. Bobby zog die Augenbrauen zusammen: “Nun, schließlich wohne ich jetzt hier. Da kann es keine allzu große Überraschung sein, mir über den Weg zu laufen. Aber was machen Sie hier? Und all die Leute?” Nun zeigten sich Überraschung und Bobby war sich absolut sicher, ein Hauch von gespielter Naivität auf dem Gesicht des schlaksigen Mannes. Er antwortet: “Aber Sie haben doch heute früh zugestimmt, dass das Apfel- Schrägstrich Erntedankfest hier morgen stattfinden kann?” “Ich weiß ja nicht wie Sie´s hier halten, aber in Berlin finden die Erntedankfeste frühestens in einer Woche statt“, erwiderte Bobby. Herr Sekretär nickte zustimmend: “Ja, der Erntedankgottesdienst, unsere Pfarrerin würde sich bestimmt über Ihre Anwesenheit freuen, ist auch erst am 28. September. Aber wie ich bereits sagte, ist das ja das Apfel- Schrägstrich Erntedankfest und die Äpfel sind nun abgeerntet, alle Vorbereitungen für morgen sind im volle Gange, ergo…”, ließ er den Satz unbeendet in der Luft hängen.
“Fantastisch! Dann sind wir ja genau zur richtigen Zeit hier”, mischte sich Bobbys Vater ein und drängelte sich an ihr vorbei. “Wie kann ich helfen?”, schob er noch hinterher und krempelte sich motiviert die Ärmel seines blauen Hemdes hoch. Und schon steckten die beiden ihre Köpfe über einen großen Plan zusammen. Bobby schob ihren Kopf dazwischen. Auf dem Papier war eine lange Tafel aus mehreren Tischen eingezeichnet. Drum herum vereinzelte Stände für Apfelpunsch, Apfelkuchen und war das Große vor dem See tatsächlich eine Apfel geformte Hüpfburg für die Kinder? Bobbys Vater wurde schließlich einem Typen namens Fred zugeteilt und auch Jonas wollte unbedingt mitmischen.
“Aber Papa! Wir waren doch gerade mitten im Gespräch!”, rief Bobby ihm noch nach. “Ja, mein Schatz, darüber können wir heute Abend beim Feierabendbier noch quatschen.” Ihre Mutter hakte sich bei ihr unter und sagte mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht: “Da du so auf Kalendersprüche stehst, hier noch einer von mir für dich: Die Zukunft ist jetzt.”
Bobby ließ ihren Blick über die Wiese gleiten. Es war ja nicht so, dass sie nicht eh vorgehabt hätte, ihre neuen Nachbarn kennenzulernen. Aber irgendwann mal. Sie war noch immer überwältigt vom Umzug und hundert Ideen für die Zukunft schwirrten ihr im Kopf umher. Ihr Magen zog sich zusammen. Seit Ewigkeiten nahm sie Pantoprazol zu sich, um ihre chronische Magenschleimhautentzündung in den Griff zu bekommen. Die ganze Aufregung seit ihres Geldgewinns war da nicht gerade zuträglich. Und war der Sinn hier raus zu ziehen, nicht der gewesen, endlich zur Ruhe zu kommen?
Inzwischen war einer der beiden Lieferwagen schon wieder davon gebraust, dafür ein weiterer Wagen mit anderen Menschen und Gegenständen angekommen. Die ersten Bänke und Tischen waren aufgereiht, ein langer Stand mit der Überschrift Mattis ApfelHonig aufgebaut. Doch als Bobby auch noch Herrn Knudsen mit einem Werkzeugkasten in der Hand aus dem Wald kommen sah, zog sie ihre untergehakte Mutter schnell mit sich, um ins Haus zu flüchten.
Die folgende Nacht war für Bobby recht kurz. Jonas freute sich enorm über sein eigenes Zimmer. Auch in der Wohnung zuvor hatte er ein eigenes Kinderzimmer, während Bobby in einer Ecke des Wohnzimmers ihr Bett zu stehen hatte. Allerdings mussten in seinem Zimmer alle Kleiderschränke stehen und wollte er malen oder basteln, dann tat er es stets am Esstisch. Sein neues Zimmer gehörte ihm ganz alleine und Bobby versprach ihm, auch noch einen schönen Schreibtisch zu besorgen. Rundum glücklich war Jonas sogar vorzeitig ins Bett gegangen. Doch spät abends ging Bobbys Schlafzimmertür leise auf und kleine Kinderfüße tapsten zu ihr ins Bett. Arm in Arm waren sie bei einem Hörbuch eingeschlafen. Bis, wie es so mit Kindern ist, er sich schlafend wie ein Kreisel durch das ganze Bett bewegte. Gegen sechs Uhr hatte Bobby genug. Leise stand sie auf, deckte Jonas nochmals richtig mit der Bettdecke zu und ging in die Küche für einen schwarzen Tee.
Eingemummelt in einen dicken Bademantel verließ sie das Haus und stand auf der Terrasse. Ein erster heller Streifen kündigte den Morgen an. Die Wiese war nass und über dem See waberte leichter Nebel.
Sie hätte nicht zufriedener sein können. Diese himmlische Ruhe! Selbst die Vögel schienen entspannter zu zwitschern als in der Hauptstadt. Vermutlich, weil sie in der Natur nicht über den ganzen Verkehrslärm hinweg kommunizieren mussten, dachte Bobby und nahm einen weiteren Schluck vom Tee. Zumindest hatte sie sowas irgendwo einmal gelesen.
“HUHU! FRAU BA-HACH!”, schall da plötzlich eine vergnügte, so laute Frauenstimme zu ihr herüber, dass Bobby vor Schreck beinahe ihre Tasse fallen ließ. Bobby, noch ohne Kontaktlinsen oder Brille auf der Nase, sah zwischen den Ständen fürs Fest einen Umriss energischen Schrittes auf sich zukommen.
Beklommen fuhr sich Bobby mit den Fingern durch ihr unfrisiertes Haar und stellte ihre Tasse ab, um den Bademantelgürtel fester zu ziehen.
Schließlich erkannte sie eine Frau Mitte fünfzig, die freudestrahlend auf sie zu marschierte. Sie trug ein Kleid mit riesigen gelben Rosen bedruckt, eine Wollstrickjacke und feste Schuhe an den Füßen. Ihre blondierten Haare waren am Hinterkopf hochgesteckt und die schmalen Lippen auffallend Pink geschminkt. “Darf ich Sie zur Begrüßung umarmen?”, fragte die fremde Frau und wartete gar keine Antwort ab. Sie umarmte die überrumpelte Bobby fest, nahm sie dann an beiden Händen und strahlte: “Hach, endlich lerne ich Sie kennen. Mein Mann hat Sie ja auch erst einmal gesehen und kaum was erzählt. Der hat eh keinen Blick fürs Wesentliche. Was haben Sie für wunderschöne Locken, nicht einmal das erwähnte er. Eigentlich wollte ich schon die ganzen Tage zu Ihnen kommen und mich endlich vorstellen, aber Sie wissen ja, wie das ist. Gerade jetzt zum Apfel- Schrägstrich Erntedankfest! Wir sind Ihnen ja so dankbar, dass es doch hier stattfinden kann. Die Vorbesitzer waren nämlich strikt dagegen. Warten Sie nur auf nachher, es wird Ihnen und Ihrem Sohn gefallen! Und ich stelle Ihnen alle vor! Naja, vielleicht nicht allen, es kommen schließlich auch Leute von außerhalb. Die spielen keine Rolle. Aber alle von Bedeutung.”
“Ähm, danke Frau …?” Die Frau lachte schallend: “Natürlich Frau Knudsen! Aber nennen Sie mich ruhig Martha, das machen alle.” Bobby konnte nicht anders, als die gesprächige Frau anzulächeln. “Oh! Sie sind Frau, also Martha! Wie schön dich kennen zu lernen, ich bin Bobby. Und ääähm, danke für das Gespräch, ich würde mich jetzt nur gerne anziehen, falls noch mehr Leute kommen.” “Ja natürlich, mach das Kindchen. Da hinten ist auch schon das Ehepaar Schulz mit ihrem Sohn am Machen und Tun, aber die trauten sich nicht, dich zu begrüßen.” Bei dem Gedanken, dass inzwischen schon vier fremde Personen Bobby im Bademantel und ungezwungen gähnend beobachteten, wurde sie hochrot. Bevor noch eine weitere Person überraschend dazustoßen würde, griff sie nach ihrer Tasse, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte ins Haus.
Mit Marthas Ankündigung in den Ohren, heute eine Menge Leute kennen zu lernen, konnte Bobby sich ewig nicht entscheiden, was sie anziehen sollte. Schließlich zog sie ihren schwarzen Wickelrock und einen grauen Pullover an. Das sah schick aus, aber nicht zu auffällig. Ihre Locken waren das Auffälligste an ihrer Familie. Auf jedem Kopf der Bachs kräuselte sich das naturblonde Haar, das Bobby sich dunkelrot färbte.
Nach der Begegnung mit Martha konnte sie sich schon vorstellen, dass ihre Familie als Neuankömmlinge bei diesem Fest selbst ein kleines Highlight darstellen würde und wollte unbedingt einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Oder zumindest einen besseren als am Morgen.
Pünktlich um neun Uhr kamen die Festbesucher. Spiele rund um den Apfel wurden angeboten und unter Lachen von den Schaulustigen kommentiert. Wer baute die höchste Apfelpyramide oder schälte das längste Schalenstück? Apfelfischen aus Wassereimern und das Schätzen eines riesigen Apfels standen ebenfalls auf dem Programm. Über allem lag der süße Geruch von Apfel. Es gab außer Kuchen auch Pfannkuchen mit Apfelmus und für alle, die genug vom Süßen hatten, wurde ein riesiger Grill angeschmissen.
Jonas konnte sein Glück gar nicht fassen, dass er nun so lange, wie er wollte, auf einer Hüpfburg im eigenen Garten springen konnte. Außerdem lernte er dabei gleich mehrere Kinder kennen. Bobbys Eltern ließen es sich auch gut gehen und saßen in einer Gruppe mit Herrn Sekretär und der Pfarrerin.
Bobby lernte derweil, dank Martha, Unmengen an Leuten kennen und wie erwartet, konnte sie sich kaum an einen Namen oder ein Gesicht erinnern. Irgendwann waren sie einfach zu einer Masse verschmolzen. Aber ihr Handy war voller neuer Nummern mit noch fremden Menschen. Bei der vierten Person, bei der sie sich doch unbedingt mal melden sollte, kam sie auf die Idee, diese noch um ein Foto zu bitten und eine Notiz zu der Person zu verfassen. So stand unter einer Nummer: Frau Häckel, hat Gärtnerneffen. Unter der nächsten, Herr Schmied, Schreinermeister. Als sie ihr Handy durchging, zählte Bobby siebzehn neue Kontakte. Erstaunlicherweise hatte Martha es auf jedes einzelne Foto der Kontaktbilder geschafft.
Während Bobby auf ihr Handy sah, machte sich unter den Gästen eine Aufbruchstimmung breit. Die Stände wurden abgeräumt und die Leute winkten ihr freudig zur Verabschiedung zu. Bobby überprüfte die Uhrzeit auf ihrem Handy. Es war gerade mal vierzehn Uhr. “Schau mal, Bobby”, sagte da ihre Mutter, die neben ihr auftauchte. Sie hielt zwei große Weidenkörbe hoch, die bis an den Rand gefüllt waren. “Die Bewohner des Bachensees haben uns Willkommensgeschenke gemacht. Ist das nicht reizend? Apfellimonade, Apfelbier, Kuchen, Konfitüre und noch mehr.” Bobby staunte nicht schlecht, als sie einen Blick in die Körbe warf. Dann fragte sie: “Weißt du, wo jetzt alle hingehen?” “Jetzt ist natürlich Mittagsruhe!”, verkündete ihr Vater, der sich zu den beiden gesellte. “Fred, mit dem ich hier gestern die Stände aufbaute, erzählte, dass sie alle extra früh starten, damit man dann zur Pause ein Schläfchen halten könne. Nachmittags wird hier wieder abgebaut und heute Abend geht es im Dorf weiter. Am öffentlichen Strand, mit einem Feuer bei Apfelwein und Musik.” “Ufff, eine Pause ist eigentlich keine schlechte Idee”, sagte Bobby und massierte sich mit beiden Händen ihre Wangen, die von dem ganzen Lächeln schon weh taten. Daraufhin schickte Mama Bach Bobby ins Bett und versprach, sich um Jonas zu kümmern. Dankbar gab Bobby ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und zog sich zurück. Ihr neues Leben auf dem Land schien um einiges facettenreicher zu werden, als sie es sich hätte vorstellen können.

Hinterlasse einen Kommentar